Kurzfristig realisierbare Arbeiten im Nebenwerk Oberer Eselsberg

Die Kehlgrabenstreiche befindet sich neben dem Eingang in die Kehlkaserne und hätte die Verteidigung des stadtseitig gelegenen

Kehlgrabens zur Aufgabe gehabt. Die Kehlgrabenstreiche (rotes Kreuz im Plan) erhielt nach Kriegsbeginn 1914 eine zu-sätzliche Betonauflage, die wohl in den 1990er Jahren mit einer Dachpappenauflage versehen wurde, um das Eindringen von Wasser zu verhindern. Inzwischen sind leider die umlaufenden Dachrinnen mit Erdreich verstopft und großflächig durch Be-wuchs an ihrer Funktion gehindert. Dies hat zur Folge dass Regen- und Tauwasser direkt am Mauerwerk mehr eindringt denn abläuft, was bei Frost zu massiven Schäden am Mauerwerk führt. Fugenausschwemmungen und Abplatzungen von durch Frost gesprengten Ziegeln waren die Folge. Im der Grabensohle wurde die Kehlgrabenstreiche ebenfalls nach Kriegsbeginn mit einem massiven Betonsockel umlaufend verstärkt, dieser dieser Betonsockel besitzt eine Wasserablaufrinne, doch auch der Sockel ist durch Erdreich bedeckt, was das Abführen des bauwerkszerstörenden Wassers verhindert.

Dringender Handlungsbedarf besteht!

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Um die Dachrinnen zu säubern ist ein Gerüst notwendig, um ein Gerüst sicher aufstellen zu können wäre es sinnvoll den umlaufenden Betonsockel zuvor von Erdreich und Bewuchs zu befreien, dies würde auch gewährleisten dass das Wasser endlich wieder ablaufen kann. Diese Arbeiten können ohne finanziellen Aufwand sofort begonnen werden. Einige Meter des Betonsockels haben wir bereits kostenlos und freiwillig freigelegt. In wenigen Tagen wäre es leistbar den kompletten Sockel frei zu legen und damit den Wasserablauf wieder zu gewährleisten.

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So wäre es auch möglich relativ zeitnah ein Stangengerüst aufzustellen. Ein Stangengerüst ist die kostengünstigste Lösung, so bald wir dazu “grünes Licht” bekämen, könnten wir uns darum kümmern das Material hierfür zu “organisieren”, kostenfrei für den Eigentümer des Nebenwerks. Hierzu brauchen wir aber so schnell wie möglich den Zugang zum Nebenwerk, sprich die Schlüssel.

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Ohne Zugang können wir kein Material besorgen, denn wo sollten wir es zwischenlagern? Außerdem würde es das “organisieren” von Material erheblich erleichtern, denn man kann einem ”Spender” gleich die Abholung zusagen und nicht erst wage herumlavieren “erst wennwir den Schlüssel bekommen, dann können wir das Zeug holen, ob und wann das sein wird lässt sich aber noch nicht genau sagen” usw.

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Ähnlich verhält es sich im Bereich des Werkhofes, auch dort sind die Ablaufrinnen am Boden durch Erdreich und Bewuchs außer Funktion. Dachrinnen sind keine mehr vorhanden, dennoch wäre es eine wesentliche Verbesserung auch an den oberseitigen Bauwerksabschlüssen den Wildbewuchs zu entfernen.

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Im Werkshof sind noch die Wasserablaufrinnen vorhanden, einige Meter haben wir auch dort bereits freigelegt, ebenso wäre hier nach einigen Tagwerken eine wesentliche Verbesserung des Zustandes zu verzeichnen, nur arbeiten lassen muss man uns dazu.

Ein weiteres Problem ist der Tierkot, der die freigeräumten Flächen wieder zusetzt, bei regelmäßiger Reinigung wäre dem auch abzuhelfen. Die Tiere leisten ohne Zweifel ihren Beitrag zur Pflege der grasbe-wachsenen Flächen, aber die Hinterlassenschaften schaden an anderer Stelle. Die Tiere werden von uns als “Kollegen in der Denkmalpflege” empfunden, von daher ist es kein Problem ihnen hinterher zu räumen.

Auch dies können und wollen wir leisten, aber dazu brauchen wir dann Zugang zum Nebenwerk wenn wir Zeit und Muse zur “Festungskehrwoche” haben.

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Dem Besitzer der Tiere wäre dies nicht unrecht, denn dann würde auch öfter nach den “Viechern geschaut”, so eine Aussage von ihm im Mai 2009.

Es gäbe so viele Baustellen innerhalb des Nebenwerks, die außer Zeit, Kraft und Muse keinen weiteren Aufwand bedürfen, Voraussetzung hierzu wäre lediglich uns einen Schlüssel dauerhaft oder auch nur vorläufig zu überlassen. So ein wirkliches Problem kann dies ja nicht sein, immerhin haben neben dem Besitzer der Tiere auch noch der Jagdpächter und der Förderkreis Bundesfestung Ulm e.V. jeweils einen eigenen Schlüssel für das Nebenwerk. Von unserer Seite gerne mit vertraglich festgelegten Auflagen. Sollte es zu einer dauerhaften Nutzung des Nebenwerks durch uns kommen, dann sind wir auch bereit uns um den Versicherungsschutz zu kümmern, doch dies ist ja bereits im Konzeptentwurf nachzulesen.

 

Christian Gollmar im Oktober 2009